Amateurfunk weiterhin beliebt und nützlich

Funkamateure und ihre Technik haben auch in Smartphone-Zeiten einen festen Platz in der Gesellschaft. Viele Bundesländer haben Kooperationen geschlossen, um im Krisenfall auf die Hilfe der Amateurfunker zurückgreifen zu können.

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Digitale Welt: Amateurfunk weiterhin beliebt und nützlich

(Bild: Peter Wasser)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sebastian Haak
  • dpa

Trotz der großen Verbreitung von Smartphones bleibt die Amateurfunkerei für viele Menschen ein beliebtes Hobby. Nach Angaben des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) gibt es deutschlandweit mehr als 65.000 Funkamateure, davon sind etwa 34.000 im DARC organisiert.

Nicht nur, dass für junge Menschen die durch das Funken erworbenen Kenntnisse eine wichtige Rolle für die Berufswahl spielen könnten, sagte Joachim Kaufmann, Vorsitzende einer Funker-Gruppe aus Schmalkalden. Durch den Funkkontakt zu Menschen überall auf der Welt entstünden regelmäßig Freundschaften weit über den eigenen Verein hinaus. "In unserer heutigen Zeit ist das meiner Meinung nach das Wichtigste dabei", so Kaufmann. In Thüringen sind etwa 850 sogenannte Funkamateure im DARC organisiert.

Es sei zwar nicht immer einfach, junge Menschen in Zeiten von Smartphones und Tablets für den Amateurfunk zu begeistern – seine Erfahrung zeige jedoch, dass das möglich sei, wenn man es nur richtig mache, betonte Kaufmann. So lasse sich mit Peilsportveranstaltungen an Schulen Nachwuchs gewinnen. Allerdings fehle es an Schulen häufig an Lehrern, die Funk-Arbeitsgemeinschaften betreuen könnten.

Funkamateure nutzen laut DARC moderne Technik: "Nach dem Morsen und Funksprechen haben weitere Betriebsarten Einzug in den Amateurfunk gehalten: Funkfernschreiben, Bildübertragung, Funkverbindungen über Satelliten und Erde-Mond-Erde-Funkkontakte sind seit Jahren selbstverständliche Mittel der Kommunikation", so ein Sprecher. Kinder und Jugendliche seien oft fasziniert von diesen technischen Möglichkeiten und nutzten alle Gelegenheiten, Funkanlagen selbst aufzubauen.

Die Bedeutung von Funkamateuren trotz zunehmender Verbreitung von digitalen Funksignalen haben viele Behörden inzwischen erkannt. Nach Angaben des DARC gibt es schon seit langem Vereinbarungen in Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Bayern mit den Funkamateuren, um im Krisenfall auch auf deren Hilfe zurückgreifen zu können, sollten die digitalen Funkanlagen etwa der Polizei ausfallen.

Dank der Hinweise unserer Leser wurde Amateurfunker an 2 Stellen in Funkamateur geändert. (bme)