Handelskrieg zwischen USA und China: Apple als "Faustpfand"

Die chinesische Regierung gibt über Staatsmedien die Warnung aus, dass der iPhone-Hersteller in den Konflikt zwischen US-Regierung und Peking geraten könnte.

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Apple in China

Chinesischer Sicherheitsbeamter vor Apple-Geschäft.

(Bild: dpa, Diego Azubel/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Für Apple ist die Volksrepublik China ein enorm wichtiger Markt – nicht nur, weil dort große Umsätze getätigt werden, sondern auch, weil nahezu alle Geräte des Konzerns bei Auftragsfertigern im Riesenreich entstehen.

Bislang ist Apple vom aktuellen Handelskrieg zwischen den USA und China nur am Rande betroffen, auch wenn er bereits vor potenziellen Preiserhöhungen warnte. Das könnte sich künftig ändern, wie die Regierung in Peking nun durchblicken ließ.

In einem Meinungsartikel in der Staatszeitung "People's Daily" hieß es in dieser Woche, Apple könne zum "Faustpfand" im Handelskrieg werden. Die Regierung in Peking nutzt das Blatt gerne, um die Agenda zu setzen.

Der "enorme Erfolg" den Apple und andere Unternehmen auf dem chinesischen Markt hätten, heißt es in dem Beitrag weiter, könne "das nationalistische Gefühl" der Menschen "provozieren", wenn die von US-Präsident Donald J. Trump geplanten "protektionistischen Maßnahmen" die chinesischen Firmen "hart treffen" würden.

Da China der "bei weitem wichtigste Markt" Apples außerhalb der USA sei, könne die Firma schnell "zum Ziel der Wut" werden, chreibt das Blatt.

China wolle für Apple im Handelskrieg zwar nicht seine Türen schließen, doch wenn US-Firmen "gutes Geld in China verdienen" wollten, müssten diese ihre "Entwicklungsdividenden mit dem chinesischen Volk teilen" – wobei unklar ist, was die "People's Daily" damit meint. Im Juniquartal schrieb Apple fast 10 Milliarden US-Dollar Umsatz in China.

Apple hatte erst kürzlich einen Unternehmenswert von einer Billion Dollar überschritten. In China fährt der Konzern eine nicht unumstrittene Strategie: Er setzt sich zwar weltweit offensiv für Menschenrechte ein – etwa für LGBTQ+-Personen –, hat sich in China aber entschlossen, iCloud-Daten auf staatsnahen Servern hosten zu lassen, auf die die Regierung vergleichsweise einfach Zugriff hat. (bsc)