Meteorstrom Perseiden: Sternschnuppen-Schauer erreicht am Wochenende seinen Höhepunkt

Der Sternschnuppenstrom erreicht das Maximum: Der Mond trübt den Blick nicht, es könnten besonders viele zu sehen sein - wenn das Wetter mitmacht.

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Sternschnuppenstrom erreicht Maximum - Sicht im Süden am besten

(Bild: pixabay)

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  • dpa

Es ist Wunschzeit: Der besonders ergiebige Sternschnuppenstrom der Perseiden erreicht am Wochenende seinen Höhepunkt. Das Maximum ist zwar erst in der Nacht zum Montag erreicht. In der Nacht zum Sonntag ist die Sicht aber besser: Dann ist Neumond, und zugleich sind weniger Wolken am Himmel, wie Astronomen und Meteorologen sagen. Am besten sei die Sicht am späten Abend nach Mitternacht und in den Morgenstunden, sagen die Experten von der Vereinigung der Sternfreunde im südhessischen Heppenheim.

Meteorologin Jacqueline Kernn vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach empfiehlt ebenfalls, bereits in der Nacht zum Sonntag in den Himmel zu schauen. "Die Wahrscheinlichkeit, die Perseiden bestaunen zu können, ist dann in ganz Deutschland am höchsten." Einzelne Wolken oder Schleierwolken könnten allerdings auch dann schon im Norden – in Bremen, Hamburg und an den Küsten – das Schauspiel trüben. "Im Süden ist es in beiden Nächten vollkommen in Ordnung." In der Mitte Deutschlands sind die Aussichten in der Nacht zum Sonntag deutlich besser als in der folgenden Nacht. Im Norden stehen die Chancen in der Nacht zum Montag relativ schlecht.

Und es wird sehr frisch, vor allem unter wolkenlosem Himmel und klarer Sicht: "Man sollte auf jeden Fall eine Jacke anziehen", sagt Kernn. Die Temperaturen sinken in der Nacht zum Sonntag auf elf bis sieben Grad, in den höheren Lagen auch auf fünf und in den Mittelgebirgen sogar auf vier Grad.

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Fachleute rechnen mit bis zu 100 Meteoren (Sternschnuppen) pro Stunde. Ein theoretischer Wert, sagt der Vorsitzende der Sternfreunde, Sven Melchert. "Ein einzelner Beobachter sieht vielleicht 20 bis 30 pro Stunde, denn er kann nur einen Teil des Himmels überblicken." Am Wochenende seien mehr Perseiden zu sehen als in anderen Jahren. Ein dunkler – vom Mond nicht aufgehellter – Himmel lasse auch schwächere Sternschnuppen sichtbar werden. Zudem seien einige besonders helle Leuchtspuren dabei, die einige Sekunden lang verfolgt werden könnten.

Ihren Namen haben die Perseiden, weil sie scheinbar dem Sternbild Perseus entspringen. Das liegt unterhalb des vielen bekannten großen W, der Kassiopeia, wie Astrophysiker Dominik Elsässer von den Sternfreunden sagt. Melchert empfiehlt: "In einer klaren Nacht einfach auf eine Wiese mit freiem Himmelsblick legen und nach oben schauen. Die Sternschnuppen werden kommen. Garantiert." Zumindest eine Isomatte oder eine andere wärmende Unterlage sind bei den Temperaturen allerdings ratsam.

Einen solchen Ausstrahlungspunkt (Radianten) wie die Perseiden habe jeder Sternschnuppenstrom, sagt Melchert. "Denn die Erde fliegt auf ihrer Bahn um die Sonne dann durch eine Wolke kleiner Kometentrümmerteilchen." Bei den Perseiden heißt der verursachende Komet die Bezeichnung 109P/Swift-Tuttle. Er wurde am 19. Juli 1862 entdeckt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er rund 133 Jahre. Das nächste Mal wird er voraussichtlich erst 2126 zu sehen sein.

Perseiden: Auf Sternschnuppenjagd im Mangfallgebirge (8 Bilder)

15 mm Ultraweitwinkel mit Blick auf die Milchstraße

Dieses Foto wurde auf dem Gipfel des Taubensteins mit Blickrichtung Nord aufgenommen. Im Hintergrund ist die Milchstraße zu sehen. Wie bei allen Bildern dieser Serie kam die Canon 5D Mark III zum Einsatz. Nachbearbeitet wurde mit Lightroom und der Nik Collection. Das Objektiv war ein Sigma Fisheye 15mm f/2.8. Fotografiert wurde mit ISO 800. Es handelt sich um eine Langzeitbelichtung mit 30 Sekunden bei Blende f/2.8. (Bild: Hans Sterr)

(bme)