Virtuelle Ziegen-Zäune: GPS-Halsbänder helfen bei der Landschaftspflege

Norwegische Erfinder haben ein Gerät entwickelt, mit dem Ziegen als Landschaftsbewahrer eingesetzt werden können.

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GPS-Halsbänder helfen bei der Landschaftspflege

(Bild: Nofence AS)

Lesezeit: 2 Min.

Millionen Menschen haben schon die norwegischen Fjorde besucht und die dortigen Naturschönheiten bewundert. Damit man sie auch sehen kann, muss die Landschaft bewirtschaftet werden – denn sie droht regelmäßig, zuzuwachsen. Das ist nicht einfach, gibt es doch immer weniger Bauern, die sich diesen Job antun wollen. Ein Start-up versucht es nun mit einer besonderen Methode – der Ziegenautomatisierung, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Virtueller Ziegenzaun").

Die Firma Nofence AS aus Batnfjordsøra an der Westküste hat ein Halsband entwickelt, mit dem sich die Paarhufer quasi fernsteuern lassen. Das Nofence-System besteht aus einer kleinen Box, in dem ein solarbetriebener GPS-Sensor samt Mobilfunkchip steckt. Dieser überwacht, wo sich das Tier gerade befindet. Mittels Geofencing wird zuvor ein Bereich definiert, den es (und der Rest der Herde) nicht verlassen darf. Begibt sich eine Ziege auf Abwege, bekommt sie ganz automatisch einen leichten elektrischen Schock von der Box. Dieser ist nicht gesundheitsschädlich und ähnelt jenen, die die Tiere von Elektrozäunen gewöhnt sind. Die Tiere verstehen laut Aussagen von Nofence schnell, dass sie umkehren müssen und bleiben brav im virtuell umzäunten Gebiet.

Für den Ziegenbesitzer ist das System zudem praktisch: Er muss die Tiere nur in das von ihm zu beweidende Gebiet bringen und kann die Herde dann bequem über eine Smartphone-App kontrollieren. Ist die Weidefläche groß genug und droht keine Gefahr durch Raubtiere, können die Ziegen über viele Wochen alleine ihrer Fressarbeit nachgehen.

Ganz billig ist der Nofence-Spaß derzeit allerdings noch nicht: Im Rahmen des Crowdfunding-Projekts wurden knapp 1250 Euro für ein Viererpack fällig. Künftig soll es 1550 Euro kosten. Wer eine große Herde hat, muss also schon einiges an Geld in die Hand nehmen.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)