NSA-Whistleblowerin Reality Winner verurteilt

Die NSA-Whistleblowerin Reality Winner hatte sich vor wenigen Wochen der Spionage für schuldig bekannt. Nun wurde sie zu 5 Jahren Haft verurteilt.

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Gefängnis, Gitter, Freiheit

(Bild: Patrick489, Public Domain (CC0))

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Ein US-Richter hat das Schuldeingeständnis der Whistleblowerin Reality Winner angenommen und die mit den Anklägern vereinbarte Strafe von 63 Monaten Haft – zuzüglich 3 Jahre Freiheit unter Überwachung – nun verhängt. Das berichtet CNN von dem Verfahren, in dem es um ein im Ersten Weltkrieg verabschiedetes Anti-Spionage-Gesetz geht, das Winner zum Verhängnis wurde. Die ehemalige Armee-Analystin hatte vertrauliche NSA-Dokumente über russische Hacker-Aktivitäten während der US-Präsidentschaftswahlen an das Nachrichtenmagazin The Intercept weitergeleitet. Dafür hätten ihr bis zu 10 Jahre Haft und 250.000 US-Dollar Strafe gedroht.

Winner hatte die auf Papier gedruckten Dokumente als anonymen Brief an The Intercept geschickt, wo sie veröffentlicht wurden. Vorher hatten die Journalisten aber ein Faksimile der Dokumente als PDF an die NSA gesandt, um deren Echtheit zu verifizieren. Die NSA hatte das FBI eingeschaltet, das nur zwei Tage später einen Haftbefehl für Winner erwirkte. Später war gemutmaßt worden, dass die Ermittler dafür schwer zu erkennende und wenig bekannte Druckercodes auf den Seiten genutzt hatten. Die waren auf den veröffentlichen Dokumenten einsehbar.

Vor der Urteilsverkündung versicherte ihr Anwalt nun, dass Winner ein "guter Mensch" sei. Sie habe die Tragweite ihrer Handlungen nicht überschaut. Es handle sich um ihre erste Straftat und sie habe ihrem Land dienen wollen. Sie selbst ergänzte laut CNN, dass sie nicht die Absicht gehabt habe, die nationale Sicherheit zu gefährden. Ihr Anwalt kritisierte erneut die lange Haftstrafe, die jene für andere "unzweifelhaft schlimmere" weit übersteige, schreibt The Guardian. (mho)