Microsoft beginnt "Zwangsupgrade" von Windows 10 Version 1903 auf 1909

Da der Support für Windows 10 Version 1903 im Dezember 2020 endet, beginnt Microsoft damit, solche Systeme zwangsweise auf die Version 1909 zu aktualisieren.

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(Bild: Anton Watman/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Günter Born
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Am 8. Dezember 2020 läuft der Supportzeitraum für alle Windows 10 Version 1903-Varianten ab. Zum 9. November 2020 erinnerte Microsoft nun an das Supportende und kündigte überdies an, Windows 10 Version 1903-Installationen "bald" auf die Version 1909 zu aktualisieren. Dabei besteht ein Upgrade-Zwang: Von Benutzern vordefinierte Verzögerungen der Funktionsupdates werden durch Windows Update ignoriert.

(Bild: Windows Message Center)

Die Vorgehensweise, Windows 10-Versionen einige Monate vor ihrem Supportende auf Nachfolgeversionen zu aktualisieren, hatte sich Microsoft bereits im Vorfeld ausdrücklich vorbehalten. In einer heise online-Meldung von November 2019 hieß es dazu unter anderem: "(...) wenn der Support mit Sicherheitsupdates für eine Windows 10-Version ausläuft, erzwingt Microsoft die Installation des Funktionsupdates".

Für Beobachter überraschend ist also nicht Microsofts aktuelle Ankündigung zum "Zwangsupgrade" selbst, sondern eher die Tatsache, dass das Update nicht bereits im Spätsommer, also mehrere Monate vor dem Supportende, sondern erst zum November 2020 erfolgt(e). Bis zum Supportende von Windows 10 Version 1903 bleibt also quasi nur ein Monat. Gleichzeitig läuft der Support für Windows 10 Version 1809 am 10. November 2020 aus. Diese Terminierung ist möglicherweise der Coronavirus-Pandemie geschuldet, die auch bei Microsoft für verschobene Termine beim Supportende diverser Windows 10-Versionen sorgte:

Anzumerken bleibt, dass dieses Zwangsupdate nur für Systeme gilt, die per Windows Update aktualisiert werden. In den in Firmen verwendeten verwalteten Umgebungen legen Administratoren über WSUS, Intune oder SCCM fest, wann Funktionsupdates auf die Clients mit Windows 10 Pro, Enterprise und Education verteilt werden.

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Noch eine weitere Tatsache überrascht: Bei früheren Aktionen zum Supportende der Windows 10-Clients wurde auf die jeweils aktuelle Windows 10-Build aktualisiert. Aktuell wäre Windows 10 20H2 die neuste Version. So wurde Windows 10 Version 1809 automatisch per Windows Update mit Funktionsupdates auf Windows 10 Version 2004 gehoben, obwohl diese Version noch zahlreiche Fehler aufwies. Das sorgte an einigen Stellen für reichlich Ärger, sodass Microsoft diesen Fehler möglicherweise nicht wiederholen möchte.

Das Anheben von 1903 auf 1909 bedeutet insofern einen "sicheren", wenig fehleranfälligen Umstieg, da die beiden Builds den gleichen Code aufweisen und sich die gleichen Updates teilen. In der Version 1909 werden lediglich in der Version 1903 bereits enthaltene Funktionen per Enablement Update freigeschaltet. Daher ist dieses Update auch nur wenige hundert Kbyte klein.

Nutzer von Windows 10 Version 1909 Home und Premium erhalten laut Microsofts Windows-Versionsinformationen noch bis zum 11. Mai 2021 Unterstützung, während die Varianten Enterprise und Education 30 Monate Support genießen und somit noch bis zum 10. Mai 2022 Updates beziehen. Das bedeutet aber auch, dass Microsoft noch bis Mai 2021 Zeit hat, die Bugs aus Windows 10 Version 2004 oder 20H2 auszumerzen. Dann müssen auch Maschinen mit Windows 10 Version 1909 Home und Pro auf eine neuere Build aktualisiert werden.

Erwähnenswert ist noch, dass dem Autor dieses Artikels unterschiedliche Rückmeldungen von Lesern seines Windows-Blogs vorliegen. Demnach wurden (1903-)Clients in einigen Fällen wie von Microsoft angekündigt auf die Version 1909 aktualisiert; einige Nutzer berichteten allerdings auch, direkt das Windows 10 Mai 2020 Update (Version 2004) bekommen zu haben.

(ovw)