Starlink: Ukrainisches Militär kann weiterhin auf Elon Musks Satelliten bauen

Das ukrainische Militär nutzt Terminals von Starlink.

Das ukrainische Militär beim Einsatz eines Starlink-Terminals. Bild: Mil.gov.ua, CC BY 4.0 via Wikimedia Commons

Jüngste Wendung im Verhältnis von Musk zum Pentagon: Beide Seiten schließen Vertrag über Nutzung von Starlink durch Ukraine. Was den vorhergehenden Zwist verursachte.

Der Milliardär Elon Musk hatte in den vergangenen Monaten immer wieder ein gespaltenes Verhältnis zum Krieg in der Ukraine. Erst stellte er der ukrainischen Armee sein Satellitensystem Starlink zur Verfügung, dann hatte er Bauchschmerzen damit – aber letztlich siegte das Geschäft.

Am Donnerstag teilte das US-Verteidigungsministerium mit, einen neuen Vertrag mit dem Unternehmen SpaceX von Elon Musk über die Nutzung von Starlink durch das ukrainische Militär geschlossen zu haben. Der Finanzdienst Bloomberg hatte darüber berichtet.

Das Pentagon kauft demnach Starlink-Terminals und die damit verbundenen Dienstleistungen und stellt sie der Ukraine zur Verfügung. Wie viele Terminals es sein werden, wurde allerdings nicht mitgeteilt. Die Financial Times geht von einer erheblichen Stückzahl aus. Jeden Monat würden Hunderte der Geräte bei den Kämpfen zerstört und müssten ersetzt werden.

Die Bedeutung der Kommunikation über Satelliten ist für den Krieg in der Ukraine ungebrochen. "Die Satellitenkommunikation ist ein wichtiger Bestandteil des ukrainischen Kommunikationsnetzes", betonte das Pentagon. Deshalb arbeite man mit einer Reihe von Partnern, um sicherzustellen, dass die Ukraine über robuste Kommunikationsfähigkeiten verfüge.

In der jüngeren Vergangenheit hatte Musk gelegentlich deutlich gemacht, dass er mit der Rolle seines Satellitensystems in diesem Krieg nicht glücklich ist.

"Starlink ist da Rückgrat der ukrainischen Kommunikation, insbesondere an der Front, wo fast alle anderen Internetverbindungen zerstört wurden", schrieb er etwa im Februar auf Twitter. Aber man werde eine Eskalation des Konflikts nicht zulassen, die zu einem Dritten Weltkrieg führen könnte.

Damit hatte Musk deutlich gemacht, dass er – falls notwendig – geneigt sein könnte, die Terminals abzuschalten. Sein Unternehmen SpaceX wies in dem Zusammenhang auf die Verträge hin. Denn es gebe Unterschiede, je nachdem, ob die Satelliten zu militärischen oder zivilen Zwecken genutzt würden.

In diesem Krieg erstand nicht nur das Militär zahlreiche Starlink-Terminals. Über Crowdfunding-Aktionen wurde Geld gesammelt, um sich solche Geräte anschaffen zu können, und sie wurden dann oftmals der ukrainischen Armee zur Verfügung gestellt.

An diesem Punkt setzt Musks Kritik, aber auch die von Vertretern von SpaceX an: Kommerzielle Terminals seien für den privaten Gebrauch bestimmt und nicht für das Militär. Man habe das Recht, die zweckentfremdeten Terminals abzuschalten, aber man habe von ihm noch keinen Gebrauch gemacht.

"Wir bemühen uns sehr, das Richtige zu tun, wobei das ‚Richtige‘ eine äußerst schwierige moralische Frage ist", schrieb Musk laut Bloomberg auf Twitter.

Musk steht mit seiner Kritik nicht allein. Gwynne Shotwell, Präsidentin von SpaceX, sagte im Februar auf einer Branchenkonferenz: Starlink sei in einer unbeabsichtigten Weise genutzt worden und das Unternehmen versuche das seitdem zu verhindern.

"Es war nie beabsichtigt, als Waffe eingesetzt zu werden", sagte sie. Doch die Ukrainer hätten das System in einer Weise genutzt, die über die Kommunikation der Armee hinausging. Sie verwies dabei auf Berichte, wonach Starlink für Drohnen verwendet worden sein soll.

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