Nachhaltige Wasserstoff-Importe: Ein Leitfaden für Deutschland

Deutschland setzt auf grünen Wasserstoff. Doch wie steht es um die Nachhaltigkeit der Importe? Eine neue Studie zeigt, wie es gehen könnte.

Grüner Wasserstoff soll Deutschland und Europa klimafreundlicher machen. Der Bedarf wird in Zukunft aber nur zu einem Teil aus heimischer Produktion gedeckt werden können, Importe sind unumgänglich.

Die Herausforderung der Nachhaltigkeit bei Wasserstoff-Importen

Damit stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit von Wasserstoff-Importen. Denn entscheidend ist nicht nur, dass er mittels Elektrolyse und unter Nutzung erneuerbarer Energien erzeugt wird. Auch die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Erzeugerländern spielen eine Rolle.

Eine neue Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag von Brot für die Welt und der Heinrich-Böll-Stiftung betont die Notwendigkeit, einheitliche Anforderungen für nachhaltige Wasserstoff-Importe zu schaffen.

Diese müssten von der Bundesregierung in ihrer Importstrategie verbindlich verankert werden. Zudem müssten die Kriterien konkret, nachvollziehbar und überprüfbar sein.

Nachhaltige Wasserstoff-Importe: Eine Kombination verschiedener Instrumente ist erforderlich

Entscheidend sei, so die Forscher, dass die Nachhaltigkeit von Wasserstoff-Importen nicht durch ein einzelnes Instrument sichergestellt werden könne. Vielmehr ist eine Kombination verschiedener ordnungsrechtlicher, ökonomischer und kooperativer Instrumente erforderlich, die in konsistenter Weise zusammenwirken.

Als mögliches Instrument nennen die Autoren der Studie explizit H2Global, ein Förderprogramm der Bundesregierung, mit dem grüner Wasserstoff günstig am Markt eingekauft und meistbietend auf dem EU-Markt verkauft werden soll.

Aber auch Kredite und Garantien werden als mögliche Instrumente genannt. Ferner könnten Klimaschutzverträge eine Rolle spielen. In Verbindung mit der EU-Lieferkettenrichtlinie, Wasserstoff-Partnerschaften und Entwicklungshilfe wären sie besonders geeignet, anspruchsvolle Nachhaltigkeitskriterien für Wasserstoff-Projekte zu verankern.

Joachim Fünfgelt, Referent für Energiepolitik von Brot für die Welt, betont die Bedeutung von Nachhaltigkeitsstandards und Gerechtigkeitskriterien. Er erklärte:

Unsere Partner im globalen Süden befürchten, dass der Export von Wasserstoff zu verschärfter Wasserknappheit und Landnutzungskonflikten führt. Die Importstrategie der Bundesregierung muss daran ausgerichtet sein, Exportländer dabei zu unterstützen, negative Folgen der Wasserstoffproduktion zu vermeiden.

Die globale Wasserstoffwirtschaft: Eine Chance für nachhaltige Entwicklung

Gleichzeitig soll die Strategie die Verbesserung der Energieversorgung, die Erhöhung der Wertschöpfung und den Aufbau nachhaltiger Industrien in den Exportländern fördern. Die verschiedenen Instrumente sollen dazu beitragen, einen fairen Handel mit Wasserstoff zu etablieren.

Die Autoren der Studie des Wuppertal Instituts sind sich sicher: Eine politisch gesteuerte globale Wasserstoffwirtschaft bietet die Chance, den Sektor mit bestehenden politischen Zielen in Einklang zu bringen. Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichteter Wasserstoffhandel bietet sowohl für Exportländer mit hohem Potenzial zur Erzeugung erneuerbarer Energien als auch für importierende Industrieländer wirtschaftliche Vorteile.

Deutschland als Vorreiter in der nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft

"Deutschland kann als führende Industrienation Einfluss nehmen und sicherstellen, dass der nach Deutschland importierte Wasserstoff nicht nur grün und nachhaltig ist, sondern kann auch die Nachhaltigkeit des globalen Wasserstoffmarkts insgesamt beeinflussen und positive Entwicklungsimpulse für die Exportnationen setzen", betont Jacqueline Klingen, Co-Autorin der Studie.

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