Dienstag: Meta stellt Threads in der Türkei ein, Teslas Cybertruck mit Problemen

Threads-Ende statt Datentrennung + Lieferstopp des Cybertrucks + Broadcom im Visier der EU-Kartellwächter + Öko-Einigung in Berlin + Milliarden für Chipfabriken

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Smartphone mit Logo von Threads, dazu Text: DIENSTAG Threads, Tesla Cybertruck, Broadcom, Klimaschutzgesetz & Chipkonzerne

(Bild: Primakov / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der US-Konzern Meta Platforms soll nach einer Auflage der nationalen Wettbewerbsbehörde in der Türkei im sozialen Netzwerk Threads geerntete Daten nicht mit Instagram-Daten zusammenführen. Da stellt Meta Threads dort lieber ein. Bei Teslas neuem Cybertruck gibt es Berichten zufolge ein ernsthaftes Problem mit dem Strompedal. Der Autofabrikant reagiert mit einem Lieferstopp. Und Broadcom ist nach der VMware-Übernahme und Beschwerden von gewerblichen Nutzern ins Visier der EU-Wettbewerbshüter geraten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Nutzerdaten sind Zahlungsmittel für Soziale Netzwerke. Da ist Threads des US-Konzerns Meta – seit Mitte Dezember im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) auf dem Markt – keine Ausnahme. Im EWR aber sind Facebook, Instagram sowie Metas Reklamedienste als Torwächter nach dem Digital Markets Act (DMA) eingestuft. Das wiederum hat zur Folge, dass es Meta verboten ist, personenbezogene Daten anderer Konzerndienste mit diesen Torwächter-Diensten zu verknüpfen. Das Verbot soll Wettbewerb fördern. Und wenn Meta im EWR personenbezogene Daten unterschiedlicher Dienste trennen kann, müsse das auch in der Türkei möglich sein, so die türkische Wettbewerbsbehörde. Meta soll bei Threads geerntete Daten nicht mit den bei Instagram geernteten Daten zusammenführen. Doch: Meta stellt Threads in der Türkei lieber ein, anstatt Daten zu trennen

Gerade erst wurden Berichte publik, wonach der US-Elektroautobauer Tesla angesichts schwacher Verkäufe weltweit offenbar zehn Prozent der Belegschaft kündigen will. Es gehe darum, im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit Doppelstrukturen zu vermeiden sowie Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen herbeizuführen, hieß es. Den Arbeitern in der Cybertruck-Produktion im Tesla-Werk in Austin, Texas, wurde demnach mitgeteilt, dass ihre Schichten ab 15. April verkürzt werden. Doch nun wurde bekannt, dass Teslas Cybertruck vorerst nicht mehr ausgeliefert wird. Laut einer Reihe von Online-Postings in Foren und Sozialen Netzen kann sich das Strompedal voll durchgedrückt verkeilen. Berichte: Lieferstopp von Teslas Cybertruck wegen Strompedal-Problemen

Mitte März, 100 Tage nach der Übernahme von VMware durch den US-Chiphersteller Broadcom, hat Broadcom-CEO Hock Tan anerkannt, dass Veränderungen bei der VMware-Produktpalette und -Lizenzierung bei Kunden und Partnern für "etwas Missfallen" gesorgt hätten. Im vergangenen Monat haben sich dann verschiedene Verbände von Geschäftskunden mit Beschwerden an die EU-Kommission gewandt. In einem gemeinsamen Schreiben kritisieren sie Geschäftspraktiken von Broadcom, zu starke Preiserhöhungen, Weiterverkaufsverbote für Lizenzen und andere Ärgernisse. Jetzt erklärte die EU-Wettbewerbsbehörde, sie habe in der Angelegenheit ein Auskunftsersuchen an Broadcom geschickt. Der Chipkonzern wiederum reagiert auf die Kundenkritik. Broadcom im Visier der EU-Kartellbehörde

Um eine Reform des Klimaschutzgesetzes wurde in Berlin lange gerungen. FDP-Chef Christian Lindner appellierte am Wochenende an die Grünen, die Reform nicht zu blockieren. Sonst wären in Deutschland "drakonische Freiheitseinschränkungen bis hin zu Fahrverboten für Verbrennungsmotoren" denkbar, sagte er. Zuvor hat auch Verkehrsminister Volker Wissing in einem Brief an die Fraktionsvorsitzenden vor Einschnitten für Autofahrer bis hin zu Fahrverboten gewarnt. Nun aber haben sich SPD, Grüne und FDP auf mehr Solarenergie und neue Regelungen beim Klimaschutz geeinigt. Die angedrohten Fahrverbote sollten damit vom Tisch sein. Regierung einigt sich auf Klimaschutzgesetz und Solarpaket

Die Vereinigten Staaten sind bei der Chip-Produktion in den vergangenen Jahren gegenüber China ins Hintertreffen geraten. Wurden im Jahr 1990 noch 37 Prozent der weltweiten Chips in den USA hergestellt, ist der Anteil der USA an der Produktion heute auf etwa zwölf Prozent gesunken. Das schürt in Washington die Besorgnis über die nationale Lieferkette für Halbleiter. Der 2022 verabschiedete milliardenschwere Chips Act soll der übermäßigen Abhängigkeit des Landes von ausländischen Herstellern entgegenwirken. Jetzt genehmigen US-Behörden Direktfinanzierungen für Intel, TSMC und Samsung. Einige weitere Milliarden folgen durch Steuererleichterungen. Die weltgrößten Chipfertiger bekommen 21,5 Milliarden Dollar in den USA

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(akn)