HemoVision: Effzientere Blutspurenmusteranalyse mit KI

In Belgien hat die KU Leuven zusammen mit der dortigen Bundespolizei HemoVision entwickelt, um Blutspuren mithilfe von KI in unter 15 Minuten zu analysieren.

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Blut auf dem Boden eines Tatorts.

(Bild: DarSzach/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Zusammen mit der Katholischen Universität Löwen (KU Leuven) hat die Polizei in Belgien ein Tool zur Analyse von Blutspurenmustern (BPA) entwickelt, um Blutspritzer an einem Tatort in weniger als fünfzehn Minuten zu analysieren. HemoVision wurde von Forentics entwickelt, einer Ausgründung der Universität und soll die "technische und wissenschaftliche Arbeit" der Polizei erleichtern, was auch schon an realen Tatorten getestet wurde.

Die Datenanalyse bei der Mustererkennung von Blutspuren mit 2D- und 3D-Visualisierungstools und KI effizienter werden.

(Bild: Forentrics)

Dabei werden Markierungen für die Größenbestimmung und Distanzvermessung der Spuren und digitale Bilder verwendet, die Anwender im Programm hochladen, um die "Flugbahnen" und der Ursprung der Blutflecken möglichst genau zu schätzen.

Die Analyse von Blutflecken, die bei einem Gewaltverbrechen entstanden sind, ist laut Belgischer Bundespolizei "besonders zeitaufwendig und manchmal kompliziert", das soll sich mit HemoVision ändern. Werden die Bilder in dem Programm hochgeladen, analysiert HemoVision die Dateien und erstellt eine detaillierte 3D-Visualisierung.

Auch bei Gerichtsverfahren soll die Software viel Zeit ersparen und helfen, die Fakten besser zu verstehen. "Es wird derzeit parallel zu unseren üblichen Methoden eingesetzt", freut sich Sabien Gauquie, Chefin der Zentraldirektion der technischen und wissenschaftlichen Polizeiarbeit bei der Kriminalpolizei.

"Mit intelligenten Algorithmen trainieren wir unser Tool, um aus einem bestimmten Blutfleck verschiedene Wirkungsmöglichkeiten zu generieren. Mit ihnen können Ermittler ihre verschiedenen Hypothesen überprüfen und gegebenenfalls ausschließen", so Forentrics-Gründer und Forscher an der KU Leuven, Philip Joris.

An dem Ansatz forscht das Unternehmen schon länger, zunächst allerdings ausschließlich an synthetischen Tatorten. Die BPA ist ein wichtiger Teil der forensischen Wissenschaften, der sich auf die Untersuchung und Interpretation von Blutmuster an Tatorten konzentriert, um neue Informationen über die Geschehnisse aufzudecken.

(mack)