c't 20/2021
S. 122
Wissen
Open Data
Bild: Albert Hulm

Datenbefreier

Aktivisten öffnen staatliche Datenpools

Die riesigen Informationssilos der Bundes- und anderer Behörden sollten eigentlich der Allgemeinheit zugutekommen. Die Regierung hat zu diesem Zweck noch im Sommer das E-Government-Gesetz aktualisiert und eine Open-Data-Strategie veröffentlicht. Tatsächlich geht die Öffnung der Bundesdaten aber viel zu langsam vonstatten. Hacker haben daher nun ohne Mandat einige Datenquellen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Von Jo Bager

Wer die Website der „Bundesstelle für Open Data“ unter der URL bund.dev besucht, wähnt sich auf einer Homepage der öffentlichen Hand: Mit ihren riesigen Agenturfotos kommt sie so beschaulich daher wie eine Ministeriums-Webseite. Dokumentationen von sechs Programmierschnittstellen sind auf der Startseite verlinkt, etwa das „Jobsuche API“ der Bundesagentur für Arbeit und das „Deutscher Wetterdienst: API“, über das sich aktuelle Wetterdaten von allen deutschen Wetterstationen abrufen lassen.

Mit den Informationen und ein wenig Programmier-Know-how kann jeder auf die Daten der staatlichen Quellen zugreifen und sie in seinen Anwendungen nutzen. Für den Zugriff auf die wichtigsten APIs stellt die Bundesstelle ein eigenes Python-Paket bereit. Ein auf der Website integrierter API-Proxy ermöglicht Besuchern sogar, fast alle dokumentierten Programmierschnittstellen direkt im Browser auszuprobieren.

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