iX 2/2022
S. 90
Report
E-Health

Deutschlandweiter Start des E-Rezepts verschoben

Es krankt weiter

Dr. Christina Czeschik

Mit dem Jahreswechsel sollte das E-Rezept bundesweit starten – und das Papierrezept ersetzen. Schon die Testläufe verliefen jedoch holprig. Kurzfristig bekommen medizinische Einrichtungen deshalb eine Schonfrist auf unbestimmte Zeit.

Das elektronische Rezept (E-Rezept) soll Patienten die Beschaffung von Medikamenten erleichtern und ihnen zeitraubende Wege in die Arztpraxis ersparen – Mediziner können Rezepte künftig auch im Rahmen von Videosprechstunden verschreiben. Ab 1. Januar sollte das E-Rezept eigentlich bundesweit zur Pflicht in allen medizinischen Einrichtungen werden, kurz vor Weihnachten wurde der Start jedoch verschoben: Die im Dezember begonnene ausgedehnte bundesweite Testphase wird bis auf Weiteres fortgeführt. Auf einen gemeinsamen festen Starttermin möchte man sich nicht mehr festlegen. Stattdessen spricht das BMG nun von einem Rollout-Verfahren.

Wenn es dann kommt, ersetzt das E-Rezept die bekannten rosa Rezepte, im GKV-Jargon auch als „Muster 16“ bezeichnet. Bisher verschrieben Mediziner Medikamente zulasten der GKV auf diesen Papierrezepten im DIN-A6-Format und unterzeichneten darauf von Hand. Patienten erhielten die Medikamente in der Apotheke gegen Vorlage des Papierrezepts. Mit dem E-Rezept wird die Verschreibung nun elektronisch per Smartphone übermittelt.

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