c't 15/2022
S. 128
Wissen
Chipfertigung mit EUV-Lithografie
Bild: ASML

Die perfekte Welle

EUV-Lithografiesysteme: Riesenmaschinen für winzige Chips

Intel, Samsung, TSMC – kein führender Chiphersteller kommt ohne EUV-Lithografiesysteme der niederländischen Firma ASML aus. Die Belichtungsmaschinen wiegen fast 200 Tonnen, kosten über 150 Millionen Euro und stecken voller Technik aus Deutschland.

Von Christof Windeck

EUV-Lithografiesysteme der niederländischen Firma ASML sind Maschinen der Superlative. Sie erzeugen auf Halbleiterbauelementen feinste Strukturen mit Abmessungen von 7 Nanometern und darunter, also 7 Millionstel Millimeter oder 0,000000007 Meter, was etwa 70 Atomen entspricht. Die Entwicklung der aus über 500.000 Einzelteilen zusammengesetzten EUV-Systeme dauerte fast 20 Jahre und verschlang rund 9 Milliarden Euro.

Immer feinere Strukturen sind eine wesentliche Triebfeder der Halbleiterindustrie. Denn damit passen mehr Transistoren und andere elektronische Bauelemente auf die gleiche Siliziumfläche. Dadurch wird es möglich, dass Prozessoren mit jeder neuen Generation mehr Rechenkerne, mehr Pufferspeicher (Cache) und zusätzliche Rechenbeschleuniger bekommen. In einem iPhone 13 stecken über 290 Milliarden Transistoren, selbst wenn man nur jene im Prozessor (A14, 15 Milliarden), in 4 GByte RAM (4,3 Milliarden) und 256 GByte Flash-Speicher (275 Milliarden) addiert und die vielen weiteren Chips außer Acht lässt.

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