c't 8/2024
S. 6
Leserforum

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Nur ein Bastlerproblem?

Standpunkt Secure Boot, c’t 7/2024, S. 3

Die meisten Leser teilen zwar die Kritik von Christof Windeck an Secure Boot, einige haben sich aber an die Schwächen gewöhnt und sehen sie gelassen.
Die meisten Leser teilen zwar die Kritik von Christof Windeck an Secure Boot, einige haben sich aber an die Schwächen gewöhnt und sehen sie gelassen.

Ich stimme zu, was Komplexität und Unhandlichkeit von Secure Boot betrifft. Hatte selbst in der Clientbetreuung lange genug damit zu tun. Im Business-Umfeld werden Rechner aber üblicherweise von qualifiziertem Personal installiert, das mit den Ecken und Kanten des Secure Boot umgehen kann. Und bis auf in der Entwicklung und im privaten Hobby-IT-Bastelbereich ist eine Betriebssysteminstallation keine Standardaufgabe, die regelmäßig wiederkehrt.

Aus meiner eigenen Erfahrung sehe ich das Thema im privaten Bereich eher als Beruhigungspille, damit der Laie entspannt mit seinem Rechner normal arbeiten kann. IT-Bastler sehen das womöglich etwas anders. Als ITler verlasse ich mich privat auf die vom Hersteller implementierte Secure-Boot-Option schon seit Jahren und hatte da noch nie Problem damit. Allerdings bin ich aus dem Alter raus, als ich meinte, ich müsste privat alle möglichen Betriebssysteme auf meinem Rechner installieren.

Rudnosed Forum

Zwischen den Stühlen

Anbieter Sonnen lässt Kunden auf Solarvergütung warten, c’t 7/2024, S. 56

Der Artikel hätte auch von mir handeln können, mit fast identischen Daten: Installation der PV-Anlage mit Batterie im Juli bei bereits vorhandenem digitalen Bayernwerk-Zweirichtungszähler. Doch für die „sonnenFlat direkt“ muss es wohl ein intelligentes Messsystem sein. Das wurde im Oktober 2023 von einem „wettbewerblichen Messstellenbetreiber“ eingebaut. Dabei wurde aber weder der korrekte Zählerstand des bis dahin eingespeisten PV-Stroms (mehrere tausend Kilowattstunden) an Bayernwerk gemeldet, noch das ausgebaute Smart Meter an Bayernwerk zurückgesendet. Somit habe ich bis heute keinen Cent für eingespeisten Strom erhalten.

Und ich kann dem Kunden aus ihrem Artikel keine Hoffnung machen. Denn auch seit dem Einbau des intelligenten Messsystems vom wettbewerblichen Messstellenbetreiber geht nichts vorwärts. Es gibt immer noch keine Vergütung für den eingespeisten Strom, weder von Sonnen noch vom Netzbetreiber Bayernwerk. Laut Sonnen liegt es an Bayernwerk, die müssten der Direktvermarktung von Sonnen zustimmen. Doch Bayernwerk sagt mir, dass Sonnen meine Anlage schon „dreimal falsch fertig gemeldet“ hat. Als Kunde stehe ich somit zwischen den Kontrahenten.

Rudolf Hibler Mail

Linux meets Notebook

Test: Linux-Notebook Tuxedo Pulse 14 Gen 3, c’t 7/2024, S. 118

Nach meinen Linux-Erfahrungen mit anderen Notebookherstellern, wo man immer irgendwas frickeln musste und trotzdem nie zu 100 Prozent alles funktionierte, habe ich mir vor einigen Jahren das Tuxedo Pulse 15 Gen 1 gekauft und betreibe es bis heute mit aktuellem Tuxedo OS. Zu Anfang gab es kurz ein Problem mit Bluetooth, welches der Energiesparmodus immer abschaltete und das nur nach einem Neustart wieder lief. Das Problem wurde schnell durch den Support gelöst und tritt heute nicht mehr auf. Die Tastaturbeleuchtung schaltet manchmal nicht so, wie ich das gerne hätte. Ansonsten bin ich rundum zufrieden.

cduck Forum

Nur fast für die Ewigkeit

Neue Techniken zur Langzeitarchivierung, c’t 7/2024, S. 128

Ich war lange als Berater im Dokumentenmanagement tätig. Ein Kunde war eine Kirche beziehungsweise deren IT-Verwaltung. Auf die Frage nach der Haltbarkeit von Speichern hatten wir die notwendige regelmäßige Reorganisation (Entfernen von Dokumenten, auf die es nach logischem Löschen keine Verweise mehr gibt, und Umkopieren der Daten auf neue Medien) des Speichers erklärt, weil typischerweise Festplatten und CD-ROMs nur eine begrenzte Haltbarkeit von 10 bis 15 Jahren haben. Darauf kam folgende Antwort: „Wir archivieren nicht für 10 bis 15 Jahre, sondern für die Ewigkeit!“

jwaByteWork Forum

Mein Justizpostfach

Mit Behörden, Anwälten und Gerichten digital kommunizieren, c’t 7/2024, S. 158

Ich durfte im vergangenen Herbst meine Erfahrungen damit machen. Das Ding ist wirklich ein äußerst schlechter Scherz und kein Pilotprojekt, sondern verbuggter als es selbst eine Beta sein sollte. Es ließ sich so schlecht benutzen, dass ich tatsächlich doch noch zum Fax gegriffen habe (um festzustellen, dass die fristwahrende Faxnummer des Gerichts ein bis zwei Stunden nicht erreichbar war).

Nachdem ich meine Fristsache trotzdem gerade so rechtzeitig abgehakt bekommen hatte, wollte ich meinen Unmut in Form eines Bugreports über das Kontaktformular ausdrücken, aber nicht mal das funktionierte. Die Bugs – und keine unwichtigen – habe ich zwar trotzdem noch gemeldet, behoben wurden sie aber meines Wissens nach auch vier Monaten später noch nicht.

Fabian Donay Mail

Im Regen untauglich

Woran es beim autonomen Fahren (noch) hakt, c’t 6/2024, S. 102

Ich fahre seit gut einem Jahr einen Audi e-tron GT mit Spurhalte- und Stau-Assistenten sowie Abstandstempomat. Die Erfahrungen sind bei schönem Wetter durchaus akzeptabel. Sobald es jedoch nieselt, regnet oder gar schneit, verabschiedet sich das System mit Hinweis auf die schlechten Sensorwerte. Ebenso ist das System vorübergehend außer Betrieb, wenn zum Beispiel im Winter in einen wärmeren Tunnel eingefahren wird.

Was ich jedoch als unbedingt verbesserungswürdig erachte, ist das völlige Ignorieren der obligatorischen Rettungsgasse bei aktiviertem Stau-Assistent. Dieser nagelt mich nämlich genau in der Mitte der aktuellen Fahrspur fest. So ist diese Funktion geradezu gesetzwidrig.

Bruno Klaus Mail

Entscheidende Mechanik

Was Sie 2024 beim Notebookkauf wissen müssen, c’t 6/2024, S. 18

Nachdem im näheren Umfeld mehrere Notebooks den vorzeitigen Heldentod durch Scharnierbruch gestorben sind, ist für mich das wichtigste Kriterium die Mechanik – wie gut sind die Verarbeitung und die Haltbarkeit? Darüber wird viel zu selten geschrieben. Wichtig auch: die Tastatur, also Schreibgefühl, Größe und Belegung. Darüber wird aber meistens berichtet.

Ob die CPU jetzt noch x Prozent schneller ist, spielt für mich keine große Rolle. Selbst ein uraltes Firmennotebook ist nach Einbau einer SSD (trotz gemütlichem 2-Kerner) wieder im Rennen und für die meisten Aufgaben völlig ausreichend. Wenn es kein Linux verträgt, wird ihm Microsoft aber im nächsten Herbst den Todesstoß versetzen und zum überflüssigsten Müllberg der Geschichte beitragen.

owalker Forum

Argumentativer Fehler

Wider den gesunden Statistikverstand, c’t 6/2024, S. 116

Der inhaltlichen Aussage muss man zustimmen, in der Argumentation steckt aber ein Fehler. Man kann hier von einem zweistufigen Zufallsversuch sprechen: In der ersten Stufe wird eine Mail gewählt, die fällt unter CSAM/Grooming oder nicht. In der zweiten Stufe wird die Mail analysiert und unter verdächtig oder nicht verdächtig eingeordnet. Dabei ist die Fehlerquote aber davon abhängig, ob die Mail zur Gruppe CSAM/Grooming gehört oder nicht. Die 99,9 Prozent oder jeder andere Wert sind nicht auf beide Fälle anwendbar. Beide Zufallsversuche sind nicht voneinander unabhängig.

Unterscheidet man Menschen danach, ob sie den Geburtstag an einem Datum mit gerader oder ungerader Zahl feiern, und danach, ob sie Brokkoli mögen oder nicht, so wird der Anteil bei denen mit geradem und ungeradem Geburtsdatum wohl gleich sein. Hier besteht stochastische Unabhängigkeit. Nimmt man dagegen als erste Unterscheidung „Raucher/Nichtraucher“ und unterscheidet beide Gruppen, ob Lungenkrebs auftritt, findet man den öfter bei den Rauchern. Hier besteht stochastische Abhängigkeit.

Wenn es darum geht, aus einem großen Pool einen kleinen Anteil besonderer Fälle zu filtern, hilft nicht eine hohe Sensitivität (Genauigkeit), sondern der Anteil der Falsch-Positiven, angegeben durch die Spezifität, muss sehr klein sein. Meistens kleiner, als das möglich ist. Sonst ist der „Beifang“ erheblich größer als der Nutzen. Im Fall CSAM/Grooming funktioniert das so wie geplant jedenfalls nicht.

Wilfried Grunewald Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

Auflösung Aprilscherz

Neuerungen in Unicode 16: Hieroglyphen und Audio, c’t 7/2024, S. 130

Im Artikel steht viel Wahres, doch die Onjis sind reine Fiktion.

Gesundheitstagebuch

Mobile Pollenflugvorhersage: Marktübersicht über Allergie-Apps, c’t 7/2024, S. 112

In der Tabelle hat sich ein Fehler eingeschlichen: Mit der App GesundheitsWetter des Deutschen Wetterdiensts kann man ein Symptomtagebuch führen.

Implizite Annahmen

Wider den gesunden Statistikverstand, c’t 6/2024, S. 116

Unserer Beispielrechnung liegen diverse Annahmen zugrunde, einige wurden nicht genau genug deklariert. Mit der angenommenen Trefferquote von 99,9 ist die Genauigkeit des gesamten Systems gemeint (Accuracy). Hersteller geben häufig nur diese an, ohne zu differenzieren, wie hoch die Falsch-Positiv- und die Falsch-Negativ-Quoten ihrer Systeme jeweils ausfallen. Wir haben deshalb zunächst exemplarisch mit einer Rate von 0,1 Prozent für beide Fehlerarten gerechnet. In den beiden zusätzlichen Rechnungen für die Grafik auf Seite 118 haben wir jeweils unterschiedliche Werte für Spezifität und Sensitivität zugrunde gelegt, um Szenarien zu veranschaulichen, die die Anzahl der Falsch-Positiven minimieren.

Wir freuen uns über Post

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